Projekttagebuch: GRETCHENFRAGE

Gretchen

Meine Mutter die Hur´ die mich umgebracht hat , mein Vater der Schelm der mich ´gessen hat , mein Schwesterlein fein hub auf das Bein an einem kühlen Ort, da war ich ein schönes Waldvögelein…………………..

WEH….WEH SIE KOMMEN…BITTRER TOD…..Bist du ein Mensch? so fühle meine Not…Wer hat dir Henker diese Macht über mich gegeben?Du holst mich schon um Mitternacht?Erbarme dich und laß mich leben..ists morgen früh nicht zeitig genug? Bin ich doch noch so jung, so jung und soll schon sterben? Schön war ich auch und das war mein Verderben… zerissen liegt der Kranz, die Blumen zerstreut… laß mich nicht vergebens flehn, hab ich dich doch meinen Lebtag nicht gesehn…… Ich bin nun ganz in deiner Macht… laß mich nur erst das Kind noch tränken, ich herzt es dies ganze Nacht… sie nahmens mir, um mich zu kränken und sagen nun ich hät es umgebracht und niemals werd ich wieder froh, sie singen Lieder auf mich , es ist bös von den Leuten…

Laß uns knien die Heiligen anzurufen.., sieh unter diesen Stufen unter der Schwelle siedet die Hölle, der Böse mit furchtbarem Grimme macht ein Getöse…… Das war des Freundes Stimme!Ich hab ihn rufen hören. Ich bin frei mir soll niemand wehren. An seinen Hals will ich fliegen an seinem Busen liegen, er rief GRETCHEN, er stand auf der Schwelle… mitten durchs Heulen und klappern der Hölle, durch den grimmigen teuflischen Hohn erkannt ich den süßen, den liebenden Ton……Ich darf nicht fort; für mich ist nichts zu hoffen. Was hilft es fliehn, sie lauern doch mir auf, es ist so elend betteln zu müssen und noch dazu mit bösem Gesissen… Es ist so elend in der Fremde zu schweifen , sie werden mich doch ergreifen

GESCHWIND GESCHWIND:RETTE DEIN ARMES KIND!FORT!IMMER DEN WEG AM BACH HINAUF,ÜBER DEN STEG IN DEN WALD HINEIN;LINKS WO DIE PLANKE STEHT IM TEICH, FAß ES NUR GLEICH!ES WILL SICH HEBEN ES ZAPPELT NOCH RETTE!RETTE! WÄREN WIR NUR AN DEM BERG VORBEI::DAS SITZT MEINE MUTTER AUF EINEM STEIN:::ES FASST MICH KALT BEIM SCHOPFE::DA SITZT MEINE MUTTER AUF EINEM STEIN UND WACKELT MIT DEM KOPFE::SIE WINKT NICHT ;SIE NICKT NICHT,DER KOPF IST IHR SCHWER;SIE SCHLIEF SO LANGE;SIE WACHT NICHTMEHR,SIE SCHLIEF,DAMIT wir uns Freuten, ES WAREN GLÜCKLICHE ZEITEN………LAß MICH

Ich leide keine Gewalt! Fass mich nicht so mörderisch an, sonst hab ich dir alles zu lieb getan.

Tag,ja es wird Tag, der letzte Tag dringt herein, mein Hochzeitstag sollt es sein… sag niemand , daß du schon bei Gretchen warst, weh meinem Kranze , es ist nun mal geschehen, wir werden uns wiedersehen, aber nicht beimTanze… Die Menge drängt sich, man hört sie nicht, der Platz, die Gassen können sie nicht fassen… Die Glocke ruft, das Stäbchen bricht, wie sie mich binden und packen, zum Blutstuhl bin ich schon entrückt, schon zuckt nach jedem Nacken die Schärfe, die nach meinem zückt.Stumm liegt die Welt,wie ein Grab…ach wär ich nie geboren… was steigt da aus demBoden herauf? Der! Der ! Was will der an dem heiligen Ort? Er will mich! Dein bin ich Vater! Rette mich! Ihr Engel, ihr heiligen Scharen lagert euch umher, mich zu bewahren….

Heinrich mir graut vor Dir… Gericht Gottes, Dir hab ich mich übergeben.

LUCKY

LUCKY: Aufgrund der sich aus den letzten öffentlichen Arbeiten von Poincon und Wattmann ergebenden Existenz eines persönlichen Gottes kwa kwa kwa kwa mit weißem Bart kwakwa außerhalb von Raum und Zeit der aus der Höhe seiner göttlichen Apathie ,göttlichen Athambie..göttliche Aphasie uns lieb hat bis auf einige Ausnahmen man weiß nicht warum aber das kommt noch und so wie die göttliche Miranda leidet man weiß nicht warum aber man hat ja Zeit in der Folterkammer sind in dem Feuer dessen Feuer dessen Flammen wenn es auch noch ein wenig dauert und wer kann daran zweifeln endlich alles in die Luft sprengen nämlich die Hölle an den Himmel drängen der so blau manchmal noch heute und ruhig so ruhig von einer Ruhe die wenn auch sporadisch nichtsdestoweniger willkommen ist aber greifen wir nicht vor und andererseits in Anbetracht daß im Anschluß an die unvollendeten Forschungen aber greifen wir nicht vor die unvollendeten Forschungen nichtsdestoweniger prämiert von der Akakakakademie der Anthropopopometrie in Burg am Berg von Testu und Conard festgestellt wurde bei Ausschaltung aller Fehlerquellen….

DIE GRETCHENFRAGE

DIE GRETCHENFRAGE – Lucky Gretchen

Videoinstallation und Szenen aus Faust und Warten auf Godot von Ruth Bamberg, Medienkünstlerin und Maria Neumann, Schauspiel

Gretchen, aus „Faust 1“, von J.W.v. Goethe, ist eine zumTode verurteilte Kindsmörderin, die Zuflucht bei Gott und in ihrem Glauben sucht. Sie wartet auf die Vollstreckung des Todesurteils. Sie wartet in der Wohnung Lotharstr 14c. Eine Kamera „überwacht“ Gretchen dabei mit kaltem Blick.

Lucky, Sklave aus „Warten auf Godot“ von S. Bekett, vertreibt sich die Zeit mit Denken über Gott und die Welt.

Anhand dieser beiden Figuren untersuchen NEUMANN und BAMBERG Fragen der Zeit.

…GLAUBEN IST EINE ART ZU DENKEN UND BRAUCHT ZEIT

Beginn

Rundbrief vom 20.8.2018

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Zuschauer!

Ich bedanke mich für das Interesse, dass Sie im letzten Jahr meiner Arbeit entgegengebracht haben, der Trilogie Woyzek – Lenz – Hiob. Diesen drei männlichen Gestalten möchte ich nun eine Weibliche hinzufügen: „Gretchen“ aus Goethe Faust 1.Teil.

Faust verführt Gretchen, sie tötet ihr Neugeborenes und wird wahnsinnig. Auf ihre Hinrichtung wartend, begegnet sie Faust ein letztes Mal im Kerker. Diese Szene ergänze ich um einen weiteren Text, den Monolog des Lucky aus „Warten auf Godot“ von Samuel Beckett, der sich um die Existenz Gottes dreht.

Diese Arbeit ist nicht abgeschlossen. Ich lade Sie ein, am Prozess der Fertigstellung teilzunehmen. Sie können – müssen aber nicht – Ihre Gedanken, Erfahrungen, Fragen, Zweifel, Kritik einfließen lassen. Auf meiner Internetseite – www.mariahiob.de – können Sie den Arbeitsprozess mitverfolgen.